Finanzen

Vermögensverwaltung vs. Vermögensberatung: Was passt zu Ihren Finanzzielen?

  • February 10, 2025

Die Begriffe "Vermögensverwaltung" und "Vermögensberatung" werden oft verwechselt – doch ihre Ansätze unterscheiden sich grundlegend. Die falsche Wahl kann zu unnötigen Kosten oder strategischen Lücken führen.

Dieser Leitfaden hilft Ihnen, den passenden Service (oder eine Kombination) für Ihr Vermögen, Ihre Ziele und Lebensumstände zu finden. Wir vergleichen Strategien, Kostenstrukturen, Leistungsumfang und Zielgruppen.

Am Ende wissen Sie genau, welcher Anbieter zu Ihnen passt – und wie Sie die Zusammenarbeit optimal nutzen.

1. Grundlegende Unterschiede

Vermögensverwaltung: Konzentriert sich auf maximale Kapitalrendite. Fondsmanager optimieren Portfolios (Aktien, Anleihen) gemäß Risikoprofil. Kunden sind oft institutionelle Anleger oder vermögende Privatpersonen.

Vermögensberatung: Verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz mit Steuerplanung, Nachfolgeregelungen und Risikoabsicherung. Richtet sich an Ultra-HNWIs und Unternehmerfamilien.

2. Strategische Schwerpunkte

Vermögensverwalter: Streben Outperformance gegenüber Indizes (z.B. DAX) durch aktive Allokation, oft mit Fokus auf Sektoren wie Tech oder ESG.

Vermögensberater: Orientieren sich an Lebenszielen (z.B. "Vermögenserhalt für Enkelkinder"). Investments dienen übergeordneten Plänen.

3. Kostenvergleich

Vermögensverwaltung: Berechnet meist 0,3–1,2% des verwalteten Vermögens p.a. Hedgefonds verlangen oft "2-and-20".

Vermögensberatung: Kombiniert häufig Vermögensgebühren mit Festhonoraren (€3.000–€15.000/Jahr) für Planungsleistungen.

4. Mindestanforderungen

Vermögensverwaltung: Klassische Anbieter verlangen €250.000+, digitale Plattformen (z.B. Scalable Capital) oft ab €25.000.

Vermögensberatung: Setzt meist €5Mio.+ voraus wegen des hohen Betreuungsaufwands.

5. Leistungsübersicht

Vermögensverwalter bieten:

  • Maßgeschneiderte Anlagestrategien
  • Risikostreuung über Assetklassen
  • Halbjährliche Performanceberichte

Vermögensberater ergänzen:

  • Internationale Steueroptimierung
  • Familienstiftungen & Nachfolgekonzepte
  • Privatbanking-Services
  • Unternehmensverkaufsplanung

6. Für wen eignet sich Vermögensverwaltung?

Ideal wenn Sie:

  • Bereits Steuer-/Rechtsberater haben
  • Reine Anlageexpertise benötigen
  • Kostentransparenz bevorzugen

Beispiel: Ein Anwalt mit €1,8Mio., der sein Depot optimieren möchte.

7. Wann Vermögensberatung sinnvoll ist

Empfohlen bei:

  • Komplexen Vermögensstrukturen (Firmenbeteiligungen, Auslandsimmobilien)
  • Bevorstehenden Liquiditätsereignissen (Erbe, Börsengang)
  • Koordinationsbedarf zwischen Steuern, Recht und Investments

Beispiel: Ein Unternehmer vor Generationenwechsel.

8. Kombilösungen

Großbanken (z.B. Deutsche Bank, Pictet) ermöglichen modulare Pakete:

  • Vermögensverwaltung für liquide Mittel
  • Vermögensberatung für Erb-/Stiftungsplanung

Fazit

Vermögensverwaltung mehrt Kapital, Vermögensberatung sichert und strukturiert es. Ihre Entscheidung hängt von Vermögenshöhe, Lebensphase und Komplexität ab. Viele starten mit Verwaltung und steigen später in Beratung ein.